Wasseraufbereitungsanlage – In den meisten Regionen hierzulande kommt das Wasser von den örtlichen Versorgern bereits in Trinkwasserqualität in den Haushalten an.
Dennoch kann es notwendig werden, das Wasser zusätzlich aufzubereiten. Zum einen gibt es viele Gebiete, die besonders hartes Wasser aufweisen, das zwar gesundheitlich unbedenklich ist, sich jedoch ungünstig auf Leitungen und Geräte zur Warmwasserbereitung auswirkt.
Zum anderen sind viele ländliche Gegenden noch nicht an eine zentrale Wasserversorgung angeschlossen und beziehen Brunnenwasser. Hier muss sichergestellt werden, dass das Wasser frei von Keimen, Salzen, Mineralien und organischen Verbindungen wie Nitraten ankommt.
Für bestimmte Anwendungen, etwa in der Pharmaindustrie muss mithilfe der Wasseraufbereitung Reinstwasser zur Verfügung gestellt werden. In vielen Haushalten kommen auch Geräte zur Anwendung, mit denen sich Wasser für eine basische Ernährung herstellen lässt, um einer Übersäuerung des Körpers entgegenzuwirken.
Kalkhaltiges Wasser
In sehr vielen Regionen in Deutschland ist das Wasser sehr kalkhaltig. Oft liegt die Wasserhärte bei deutlich über 15 °dH. Die Wasserhärte in Berlin und Brandenburg liegt zum Beispiel zwischen 14 und 25 °dH, rund um Hamburg um die 14 °dH und im Ballungsraum München um 16 °dH.
Einteilung des Wassers nach Wasserhärte
- weich, bis 7,3 °dH
- mittel, zwischen 7,3 und 14 °dH
- hart, zwischen 14 und 21,3 °dH
- sehr hart, über 21,3 °dH
Kalkhaltiges Wasser ist zwar nicht gesundheitsschädlich, verursacht jedoch vielfältige Probleme. Der Kalk lagert sich in Wasserleitungen ab. Die Folge sind Leckagen in den Leitungen.
Bei Geräten zur Warmwasserbereitung, wie Waschmaschinen, Geschirrspüler, Kaffeeautomaten oder Wasserkocher sorgt der an den Heizstäben oder -spiralen anlagernde Kalk dafür, dass kein effizienter Wärmeaustauch mehr stattfinden kann.
Das führt zu einem erhöhten Energieverbrauch. Letztlich ist das Versagen der Geräte im Laufe der Zeit unausweichlich.
Darüber hinaus werden bei hartem Wasser bis zu 50 % mehr Reinigungsmittel und Seifenprodukte verbraucht, weil die Reinigungsleistung der Substanzen erheblich gemindert ist.
Nicht zuletzt finden sich Kalkflecken auch an Geschirr, Fliesen, Duschwänden und Armaturen wieder und sind ein ständiges Ärgernis.
Befreiung von Schadstoffe durch Wasseraufbereitungsanlage
Wird das Trinkwasser von einem städtischen Versorger geliefert, handelt es sich in der Regel um Trinkwasserqualität. Auf dem Weg in die Haushalte kann es durch Bauarbeiten und Leckagen an den Wasserleitungen jedoch zu Verunreinigungen kommen.
Wer an einen Brunnen angeschlossen ist, kann keinesfalls davon ausgehen, dass das Wasser in Trinkwasserqualität zur Verfügung steht.
Das Grundwasser spült Materialien aus den Erdschichten aus und kann vor allem durch die Landwirtschaft oder andere Einflüsse mit Nitraten und auch Keimen belastet sein.
Reinstwasser für die Industrie
Im Pharma- und Medizinbereich, aber auch in der Halbleiterindustrie wird besonders reines Wasser benötigt, das nur aus H20-Molekülen sowie H+ und OH- Ionen im ausgewogenen Zustand beinhaltet. So wird sichergestellt, dass es zu keinen chemischen Reaktionen mit anderen Wirkstoffen in Medikamenten oder an den Platinen und Chips kommt.
Städtische Wasserversorger können diesen hohen Reinheitsgrad nicht liefern. Wasseraufbereitungsanlagen kommen daher in der Industrie in sehr großen Dimensionen zum Einsatz.
Klassische Verfahren zur Trinkwasseraufbereitung
Bereits in der Antike haben die Menschen verstanden, dass sie Wasser nicht unbedingt aus den Flüssen entnehmen und ungefiltert trinken können. So wurden schon zu dieser Zeit Anlagen gebaut, die Schwebstoffe und Sand aus dem Wasser filtern.
Auch bestimmte feinporige Korallenarten wurden als Wasserfilter eingesetzt. Ebenfalls wurde festgestellt, dass sich Kupferbehälter, die dem UV-Licht der Sonne ausgesetzt waren, besseres Wasser liefern.
Heute wissen wir, dass die Keime durch Kupferionen und Bestrahlung mit dem Sonnenlicht abgetötet wurden. Ab dem neunzehnten Jahrhundert kamen Sand und Lehmfilter zum Einsatz, die bereits industriell hergestellt wurden.
Wie funktioniert eine moderne Wasseraufbereitungsanlage?
Heutige Wasserfiltersysteme sind nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen optimiert. Mit Aktivkohlefiltern werden organische und nicht ionisierte Stoffe aus dem Wasser gefiltert.
Bei der Wasserenthärtung kommt der Ionenaustauscher zum Einsatz. Hier werden zum Beispiel Magnesium- und Kalziumionen, die für das harte Wasser und Kalkablagerungen in Leitungen und Geräten hauptverantwortlich sind durch andere Ionen ausgetauscht.
Ein hoher Salzgehalt und große Moleküle, die nicht ins Trinkwasser gehören werden auch mittels Umkehrosmose aus dem Wasser gefiltert (Osmoseanlage).
Das Wasser wird hierzu durch eine Membran geschleust und kommt mit deutlich weniger unerwünschten Bestandteilen zurück durch die Membran und kann als somit weitergenutzt werden.
Für Haushalte stehen diverse Systeme zur Wasseraufbereitung zu Hause in allen Größen im Handel zur Verfügung. Insbesondere Geräte zur Trinkwasserentkalkung, zur Verminderung von Nitraten und Keimminderung oder Entionisierer zur Bereitstellung von basischem Wasser erfreuen sich einer großen Beliebtheit.
Bekannte Hersteller
Zu den hierzulande bekanntesten Herstellern von Wasseraufbereitungsanlage gehören die Unternehmen BWT, Grünbeck, Water2Buy und JUDO.
Die Firma Best Water Technology (BWT) ist Europas führender Hersteller von Wassertechnologie. Seit 1990 beliefern die Baden-Württemberger ihre High-Tech-Systeme zur Wasserfilterung und -aufbereitung in alle Welt und garantieren ein Höchstmaß an Sicherheit und Hygiene, was auch der Test bestätigt.
Auch das Unternehmen Judo Water Treatment liefert für Privathaushalte Systeme zur Wasseraufbereitung. Hier hat man sich speziell auf die Entkalkung spezialisiert. Es werden aber auch Anlagen zur Filterung von Pool- und Heizungswasser hergestellt.
Besonders fortschrittlich sind auch die Filteranlagen des Unternehmens Grünbeck, die Feinfilter zur Hygienisierung und Enthärtung des Haushaltswassers insbesondere für eigene Brunnen anbieten. Wer sich für eine Osmoseanlage zur Filterung von Brunnenwasser interessiert, wird hier in jedem Fall fündig.
Unter den europäischen Anbietern hat sich vor allem die britische Firma Water2Buy einen Namen gemacht. Die Anlagen freuen sich insbesondere bei Hauseigentümern mit mehreren Wohneinheiten größter Beliebtheit und zeigen im Test ein gutes Preis-Leistung-Verhältnis.
Einbau – auf was ist zu achten?
Die Produkte und Anlagen für die Wasseraufbereitung können direkt über die Unternehmen, im Fachhandel oder im Internet, beispielsweise bei Amazon bezogen werden. Der Onlinekauf hat den Vorteil, dass man sich vorab in aller Ruhe über die Geräte und die Einbaumöglichkeiten informieren kann und diese meistens innerhalb von einigen Tagen geliefert wird.
Außerdem bestehen erweiterte Umtauschrechte, die es beim Kauf im Fachmarkt nicht gibt. Auch Zubehör, wie das bei den Ionenaustauschern notwendige Regenerationsmittel ist online erhältlich.
Wichtig ist, dass die Wasseraufbereitungsanlage für zuhause angemessen dimensioniert ist, sodass stets genügend gefiltertes Wasser zur Verfügung steht. Hier ist auf die Angaben der Hersteller bezüglich der Haushaltgrößen und Abnahmestellen zu achten.
Auch die baulichen Gegebenheiten sollten beachtet werden. Kompakte Geräte sind oftmals auch als Untertischanlagen verwendbar. Beim Einbau der Geräte sollte jedoch nicht gespart und ein Heizungs- und Wasserinstallateur hinzugezogen werden. Dieser kann zum Beispiel beurteilen, ob es sinnvoll ist, einen zusätzlichen Druckminderer einzubauen. Der Fachmann nimmt auch die erforderlichen Anschlüsse an den Stromkreis fachgerecht vor.
Die Anschaffungs- und Unterhaltskosten für Geräte zur Wasseraufbereitung in Haushalten amortisieren sich meist schon nach wenigen Jahren. Die Energiekosten können spürbar gesenkt werden, wenn das Wasser enthärtet wird, da die Geräte zur Warmwasserbereitung effizienter arbeiten.
Auch Instandhaltungen an den Wasserleitungen und an den Warmwassergeräten reduzieren sich. Außerdem sinkt der Verbrauch von Reinigungsmittel und Seifen, weil die Reinigungsleistung derselben mit weichem Wasser wesentlich besser ist.
Die Kosten für den Unterhalt, also den Strom, die Wartung und die notwendigen Regeneriermittel für die Ionenaustauscher sind im Rahmen der Nebenkosten auf die Mieter umlagefähig. Direkte Förderungen für den Einbau gibt es jedoch nicht.
Jedoch können die Kosten bei der jährlichen Steuererklärung angesetzt werden. Die Einbaukosten sind jedoch nicht umlagefähig. Bei vermieteten Wohnungen gilt das für die Gesamtkosten und bei eigengenutzten Immobilien kann zumindest der Handwerkerlohn für den fachgerechten Einbau steuermindernd angerechnet werden
JUDO Enthärtungsanlage I-soft Safe
Die Judo i-soft safe Wasserenthärtungsanlage dient der Wasserenthärtung von stark kalkhaltigem Wasser für den Privathaushalt. Sie kann in jeden normalen Einfamilienhaushalt eingebaut werden, stellt aber auch ausreichend weiches Wasser für zwei Vier-Personen-Haushalte zur Verfügung.
Das Wasser fließt bei diesem High-Tech-System durch einen Austauschbehälter, der einen aus Kunstharz und mit Natriumionen besetzten Ionenaustauscher enthält. Dieser sorgt dafür, dass die für den Kalk verantwortlichen Magnesium- und Kalziumionen furch Natriumionen ersetzt werden.
Der gewünschte Härtegrad lässt sich über das angebrachte Touch-Display oder per App vom Handy aus regulieren. Die Enthärtung wird vollautomatisch mittels der speziellen i-matic Steuerung nivelliert. Hier wird auch der Füllstand des den Enthärtungsprozess unterstützenden Regenieriermittels angezeigt.
Wenn das Mittel nachgefüllt werden muss, erhält der Nutzer zudem eine Push-Nachricht auf sein Handy. Außerdem kann der JUDO i-soft safe selbständig die Wasserzuleitung kappen, wenn sich eine Leckage in der Wasserleitung andeutet.
Die JUDO i-soft safe Wasserenthärtungsanlage verfügt über ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (aktuell ca. 2.600 Euro bei Amazon) und lässt sich auch als Untertisch-Anlage einbauen.
Wasserionisierer RETTIN MMP 5050 Silber
Mit dem Wasserionisierer RETTIN MMP 5050 Silber für zu Hause kann jeder sein eigenes basisches Wasser herstellen. Bei der Wasserbehandlung belieben alle wichtigen im Wasser vorhandenen Mineralien vorhanden.
Der Sauerstoffgehalt im Wasser erhöht, sodass das Wasser im Körper eine seine antioxidative Wirkung voll entfalten kann. Das hilft dem Körper dabei, den Säurehaushalt im Körper zu regulieren, was nach dem neuesten Stand der Wissenschaft gesundheitsfördernd wirkt.
Freie Radikale werden auch mithilfe des Wassers abgebaut, was sogar den Alterungsprozess der Zellen verlangsamen soll. Das Wasser wird außerdem schön weich. Der Entionisierer wirkt daher auch wie eine kleine Enthärtungsanlage.
Das Gerät, erhältlich bei Amazon für etwa 1.250 Euro wird an der Kaltwasserleitung angeschlossen. Die Installation dauert nur einige Minuten und kann von jedem selbst vorgenommen werden. Das Wasser fließt dann durch einen Aktivkohlefilter, der Chlor und andere Moleküle ausfiltert.
Hiernach erfolgt die Durchleitung des Wassers durch einen EM-Keramikfilter sowie durch eine mit Titanelektroden bestückte und platinbeschichtete Ionisierungskammer, die dafür sorgt dass der pH-Wert des Wassers basisch wird.