Wasser entkalken – Für den Menschen ist kalkhaltiges Wasser nicht gefährlich. Der Mensch braucht Magnesium, Kalzium und Kalk für einen gesunden Mineralstoffhaushalt. Es handelt sich aber um eine Sache des Geschmacks, denn Kaffee und Tee schmecken besser, wenn das dafür nötige Wasser nicht so viel Kalk enthält.
Zum Gießen muss das Wasser entkalkt werden. Wasserenthärter sind notwendig, damit die Pflanzen wachsen können. Es hängt von der Region ab, in der das Wasser entspringt und fließt.
Je mehr Kalk im Wasser, desto härter ist das Wasser und desto mehr Probleme entstehen. Unschöne Kalkflecken auf Armaturen und Oberflächen im Bad sind weniger schlimm. Kalk lagert sich vielmehr schädigend in Maschinenteilen, z. B. in der Waschmaschine, im Geschirrspüler, in Wasserkochern, etc. ab und das ruiniert die Rohrleitungen mit der Zeit.
Putz- und Reinigungsmittel schaffen zwar Abhilfe. Das kostet aber zusätzlich! Je weniger hart das Wasser von Natur aus oder vor der Verwendung ist, desto weniger Kosten an Reparaturen und Reinigungsmitteln fallen später an.
Warum Wasser kalkhaltig ist
Wasser enthält Kalzium und Magnesium und bildet dadurch Kalk aus.
Jedes Wasserwerk verfügt über die nötigen Informationen zur Härte des Wassers im jeweiligen Gebiet.
In Deutschland wird zwischen drei Härtegrad-Gruppen (dH = deutscher Härte) unterschieden.
- weiches Wasser: 0 bis 10 °dH (deutscher Härte)
- mittelhartes Wasser: 10 bis 16 °dH
- hartes Wasser: über 16 °dH
Wasser entkalken – Gründe
Vorteile die Wasser entkalken mit sich bingt:
- Wäsche wird weicher und bleibt länger ansehnlich
- Haare werden weicher und seidiger beim Waschen
- Durchflüsse bleiben frei von Ablagerungen
- Rohrleitungen leben länger
- Rohrleitungen und Geräteteile werden geschont
- Armaturen lassen sich ohne Probleme öffnen und schließen
- Wasserkocher, Geschirrspüler, Waschmaschinen, etc. haben eine längere Lebensdauer
- Gummiteile werden nicht mehr porös
- An Oberflächen, z. B. im Bad bilden sich keine Kalkflecken
- Die Entkalkung spart Reinigungs-, Wasch- und Putzmittelkosten sowie Reparaturkosten
- Sie sparen Energiekosten
Kalkhaltiges Wasser – Methoden zur Aufbereitung
Die Aufbereitung von kalkhaltigem Wasser muss nicht teuer sein. Oft reichen schon ein paar einfache Hausmittel.
- Kostenlos entkalktes Wasser ist jenes, das von Natur aus weich ist, wie z.B. auch Regen- und Schneewasser, hier ist entkalkten mir einem Filter unnötig da es sehr leicht in Regentonnen aufgefangen bzw. gewonnen werden kann.
- Am einfachsten und kostengünstigsten wird Wasser durch Abkochen entkalkt (empfindliche Pflanzen, Bügeleisen, etc.)!
- Backnatron wäre eine andere, sehr effektive Möglichkeit. Das abgekochte, abgekühlte Wasser durch einen Kaffeefilter in die Haushaltsgeräte hineinfüllen geht auch. Auf diese Art und Weise bleiben kleinere Partikel im Filter hängen.
- Filter für den Privathaushalt sind eine weitere einfache Methode und sind leicht zu installieren.
- Wasser abkochen und dann eine Messerspitze Backnatron hinzufügen, warten, bis sich das Natron vollständig aufgelöst hat, und fertig ist das entkalkte Trinkwasser!
- Eigene Destillieranlage für den Privatgebrauch ermöglichen entkalktes Trink- und Gießwasser für zu Hause. Eine große Schüssel, die als Auffangbehälter für das destillierte Wasser dient, wird an einem sonnigen Platz im Garten aufgestellt. In die Mitte der Schüssel kommt ein Eimer mit Leitungswasser. Ein weiterer größerer Eimer wird verkehrt herum drüber gestülpt. Dann wird eine Folie über die Schüssel gespannt und das herablaufende Wasser in der Schüssel aufgefangen. Die Sonne verdunstet das Wasser im kleinen Eimer, Wassertröpfchen sammeln sich im größeren Eimer und diese laufen danach in die Schüssel ab. Das Wasser eignet sich als Trink- und Gießwasser.
- Torf ist eine geeignete Methode für das Gießwasser für Pflanzen. Wasser in eine Gießkanne geben, ein Säckchen mit Torf gefüllt und verschlossen, hineinlegen. Mehrere Tage liegen lassen, dann ist das entkalkte Gießwasser fertig.
- Das Kondenswasser aus dem Wäschetrockner eignet sich hervorragend als Gießwasser.
- Für Eigenheime eignen sich Wasserenthärtungsanlagen zur Wasseraufbereitung. Ein anderes Verfahren bedient sich des Ionenaustausches, um Kalk aus dem Trinkwasser zu entfernen. Hier werden Magnesium und Kalzium entfernt. Um das Tauscherharz zu gewinnen, wird regelmäßig Salz nachgefüllt.
- Ein anderes Verfahren arbeitet mit Leitungswasser, das mit hohem Druck durch eine Membran gepresst wird. Kalk und Schwermetalle werden dann in dieser Membran aufgefangen. Sie werden unter dem Waschbecken eingebaut und enthärten nur das Trinkwasser.
- Methode mit Impfkristallen
Die Varianten 9 und 10 sind mit höheren Kosten verbunden. Beim Ionentauscher ist die Anschaffung teuer; Strom- und Abwasserkosten sind ebenfalls hoch. Bei der Umkehrosmoseanlage sind die Wasserkosten das Problem.
Die Wartungskosten für die Anlage sind ebenfalls zu berücksichtigen. Wird die Anlage nicht gewartet, kommt es zur Keimbildung und das Trinkwasser wird verseucht. Die Variante 10 rechnet sich daher nur, wenn das Wasser sehr hart ist.
Entkalkungsanlagen, Filter und Weiteres
Erst ab einem Härtegrad von 18 °dH lohnt sich aus besagten Gründen eine Entkalkungsanlage wirklich. Bei mittlerem und sehr hartem Wasser sind die Methoden 9, 10 und 11 zu empfehlen.
Der Ionentauscher (Variante 9) wird direkt in die Wasserversorgung des Hauses eingebaut und kostet zwischen 1.000 und 2.500 Euro. Das Regenerationssalz fürs Tauscherharz kostet bis zu ca. 10 Euro. Während der Regenerationszeit steht kein enthärtetes Wasser zur Verfügung.
Deshalb wird oftmals eine Doppelanlage eingebaut, sodass immer enthärtetes Wasser vorhanden ist. Die Umkehrosmoseanlage (Variante 10) kostet rund 100 Euro, ist aber auch sehr anfällig für Keime und der Wasserverbrauch ist enorm.
Für 1 Liter enthärtetes Wasser werden 3 Liter Leitungswasser benötigt. Die Methode mit den Impfkristallen (Variante 11) arbeitet mit dem Auskristallisieren von Kalk, der sich dann nicht mehr an der Oberfläche absetzen kann.
Dieser wird dann mit dem Abwasser entsorgt. Ein Impfkristall Katalysator kostet zwischen 200 und 800 Euro.
Zusammenfassung Wasser Entkalker
Die Kosten bei mittlerem bis hartem Wasser sind durch Wasserverbrauch, Stromkosten und Reparaturen relativ hoch. Eine vernünftige Enthärtungsanlage für einen Haushalt mit vier Personen bzw. ein Haus kommt ca. auf 1.500 Euro.
Die Kosten sollten sich in ca. 5-7 Jahren wieder amortisiert haben. Verkalkte Rohre, eine kaputte Waschmaschine, eine Kaffeemaschine, etc. kosten allerdings weitaus mehr. Außerdem steht bei einer Waschmaschine schon einmal der gesamte Haushalt still.
Abgesehen vom Ärger ist die ganze Sache auch äußerst unangenehm. Entkalken ist somit bei mittlerem bis hartem Wasser eine vernünftige Methode, um Geld, Zeit und Nerven zu sparen. Fließt das Wasser nicht mehr richtig aus dem Wasserhahn, ist Wasser zu entkalken. Wasserenthärter sind also auf alle Fälle sehr hilfreich.
Wasser entkalken ist die Mühe wert und lohnt sich allemal!